Untersuchung zum Ausmaß von Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und zu möglichen Handlungsansätzen

Das FÖV wurde vom Bundesministerium des Innern und für Heimat mit der Untersuchung des Ausmaßes von Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beauftragt. Ziel des Projektes war es, eine Faktenbasis für die Entwicklung nachhaltiger und differenzierter Strategien zum Umgang mit Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu schaffen, da bislang sowohl flächendeckende Zahlen zu Übergriffen auf Beschäftigte des öffentlichen Dienstes als auch ein systematischer Überblick über praktische Erfahrungen mit Ansätzen zur Eindämmung der Gewalt fehlten. Es wurde eng vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und vom dbb beamtenbund und tarifunion begleitet.

Zunächst wurden zentrale Forschungsarbeiten, Statistiken und weitere Dokumente zum Thema „Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes“ zusammengetragen, ausgewertet und die wesentlichen Erkenntnisse in einer Literaturstudie zusammen­gefasst. Diese bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Phänomen der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Deutschland sowie über Strategien, Maßnahmen und Initiativen zur Gewaltprävention.

Anschließend wurden zwei bundesweite Befragungen konzipiert und durchgeführt, die sich zum einen an die Behördenleitungen und zum anderen an die Beschäftigten richteten. Um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten, wurden Behörden und Beschäftigte verschiedener Verwaltungsebenen (Bund, Länder, Kommunen) und aus verschiedenen Bereichen befragt. Diese umfassten die Feuerwehr und Rettungskräfte, die Justiz (inkl. Gerichtsvollzieherinnen und -vollziehern), den Justizvollzug, die Sozial- und Arbeitsverwaltung, Schulen und Hochschulen, Ordnungsämter, Bürgerämter und Veterinärämter. An den Befragungen beteiligten sich rund 1.600 Behörden und Organisationen und über 10.000 Beschäftigte. Neben Daten zum Ausmaß der Gewalt gegen Beschäftigte wurden auch Informationen zur Meldung und Erfassung von Gewaltvorfällen sowie zu Präventions- und Nachsorgemaßnahmen gewonnen. Die Ergebnisse der Befragungen wurden im August 2022 in einem Bericht veröffentlicht.

Im Rahmen des Projekts entstand außerdem eine Handreichung zur Gewaltprävention (english), die einen Überblick über verschiedene Präventionsmaßnahmen bietet. Im Fokus steht dabei die Bewertung von Nutzen und Aufwand der Maßnahmen durch Behördenleitungen und Beschäftigte in den Befragungen.

Die Untersuchungsergebnisse wurden im Sommer 2022 auf einer Abschlussveranstaltung der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Eine Zusammenfassung der zentralen Projektergebnisse finden Sie hier (english).

Laufzeit:

1.11.2020 - 30.9.2022