Rechtsfragen virtueller Welten - JuWissDay 2024

27. und 28. September 2024 in Speyer

 

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Virtuelle Welten gelten als „The Next Big Thing“. Sie beschäftigen längst nicht mehr nur die Tech-Branche, sondern auch die Justizminister:innenkonferenz und die EU-Kommission. Begrifflich vermengen sich dabei unterschiedliche Konzepte (Metaversum, Web3, Web 4.0 etc.), denen jedoch eine inhärente Erwartungshaltung gemeinsam ist: Das „Internet von morgen“ soll unser Verhältnis zum digitalen Raum revolutionieren, indem es physische, erweiterte und virtuelle Realität miteinander verschmelzen lässt. Was sich hinter dem Hype konkret verbirgt, welche Akteure ihn gestalten, und vor allem welche realen Rechtsfragen bzw. regulatorischen Aufgaben (künftige) virtuelle Welten für Staat und Gesellschaft aufwerfen, möchten wir mit Euch auf dem JuWissDay 2024 am27.9. und 28.9.2024 beim Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer beleuchten.

Dabei wollen wir folgende Schwerpunkte setzen:

  1. Staat und virtuelle Welten;
  2. Politische und gesellschaftliche Teilhabe;
  3. Grundrechtsschutz, insb. Antidiskriminierung, Datenschutz und Meinungsfreiheit;
  4. Regulierung neuer Wirtschaftssysteme bzw. dezentraler autonomer Organisationen (DAOs);
  5. Gewährleistung der (IT-)Sicherheit;
  6. Nachhaltigkeit neuer Technologien.

Denkbare Fragen wären (nicht abschließend):

  • In welchem Verhältnis stehen staatliche Innovationsverantwortung und Innovationsoffenheit bei der Regulierung virtueller Welten?
  • Wie sind virtuelle Zwillinge von Personen (z.B. "European Virtual Human Twin“), Behörden (z.B. "Metaverse Seoul") und ganzen Staaten (z.B. Tuvalu) rechtlich zu bewerten?
  • Welche Vor- und Nachteile bieten virtuelle Formate für Bürger:innenbeteiligung (z.B. bei der Bauleitplanung) und direkte Demokratie?
  • Gibt es ein Recht auf Teilhabe am virtuellen Raum und was folgte daraus (z.B. für den Sozialgesetzgeber bzgl. der Kostenübernahme von Hard- und Software)?
  • Welche Auswirkungen hat das EU-Plattformrecht (DSA, DMA etc.) auf virtuelle Welten (z.B. bzgl. ihrer Interoperabilität oder Inhaltemoderation)?
  • Wie zukunftsfest sind das unionale Marktort- und Verantwortlichkeitsprinzip (z.B. in der DSGVO) noch in einer dezentral organisierten Internetwelt?
  • Welche rechtlichen Aspekte prägen das Wirtschaftssystem virtueller Welten (z.B. Kryptowährungen, virtuelle „Grundstücke“ etc.)?
  • Wie ist die anvisierte Regulierung künstlicher Intelligenz (z.B. bzgl. Emotionserkennung oder Deepfakes) zu bewerten und wird sie im virtuellen Raum ausreichen?
  • Wie lassen sich Klima-, Umweltschutz- und Nachhaltigkeitsziele im (energieintensiven) digitalen Kosmos rechtlich absichern (z.B. bzgl. Rechenzentren)?

Wir laden Euch daher herzlich ein, mit uns für eineinhalb Tage einen juristischen Ausflug in die unendlichen Weiten virtueller Welten zu unternehmen.

Dr. Jonas Botta*, Martin Feldhaus*, Dr. Katharina Goldberg, Dr. Sarah Hartmann, Carolin Kemper*, Luise Lautenbach, Nik Roeingh*

* Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg 

●  Universität Münster

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