New Work in der öffentlichen Verwaltung - Dritter Workshop: „Zufrieden mit New Work? Die Auswirkungen der Veränderung von Arbeit auf die Gesundheit und die Zufriedenheit der Beschäftigten“

Am 02. bis 03. April 2025 fand der dritte Workshop der Veranstaltungsreihe „New Work in der öffentlichen Verwaltung“ mit dem Fokus auf Gesundheit und Zufriedenheit im Kontext von New Work statt. Der vom FÖV organisierte Workshop wurde unter der Tagungsleitung von Prof. Dr. Jan Ziekow und Dr. Silke I. Keil und in Zusammenarbeit mit dem Unterausschuss „Allgemeine Verwaltungsorganisation“ (UA AV) des AK VI der Innenministerkonferenz in den Konferenzräumen der Berliner Dienststelle des FÖV durchgeführt. Ziel des Workshops war es, innovative Arbeitsmodelle im Rahmen von New Work kennenzulernen und ihre Anwendbarkeit, Chancen und Herausforderungen für die öffentliche Verwaltung anhand der Beiträge der Referentinnen und Referenten zu diskutieren.
Prof. Dr. Jan Ziekow (Institutsleitung) und Dr. Silke I. Keil (Geschäftsführung) führten in die Veranstaltung und das Programm ein. Sebastian Leskien (FÖV) referierte zu den Auswirkungen moderner Arbeitsmodelle auf die Gesundheit und Zufriedenheit von Beschäftigten, erläuterte die Herausforderungen und präsentierte Einblicke in den Stand der Umsetzung in der öffentlichen Verwaltung. Michael Wedl (Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg) gab Einblicke in die in seinem Bereich umgesetzte Organisationsform der selbststeuernden Teams, d.h. die Führungskraft gibt Verantwortung für bestimmte alltäglich Entscheidungen an das Team ab und tritt als Coach bzw. Moderator seiner bzw. ihrer Teams auf. In ihrem Vortrag beschäftigt sich Frau Große (degewo) mit der Stärkung der Selbstorganisation der Mitarbeitenden der degewo durch individuelle Arbeitszeitmodelle, Förderung von Eigeninitiative und eine stärkere Selbstverantwortlichkeit. Andreas Donderski (Referatsleitung, Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, MIK) und Dr. Katrin Göthe (MIK) stellten die vom MIK umgesetzte New Work-Strategie vor und betonten hierbei die Verbindung von einem effektiven Gesundheitsmanagement und dessen Wirkung auf die neu eingeführten New Work-Strukturen. Theresa Thiel (FÖV) referierte im Anschluss daran über die Ergebnisse des vom FÖV begleiteten und evaluierten Pilotprojektes zum Desksharing am Innenministerium in Brandenburg. In ihrem Fokus standen die Erwartungen, die praktische Einführung und tatsächliche Zufriedenheit der Beschäftigten mit den neuen Arbeitsstrukturen.
Den zweiten Veranstaltungstag eröffnete Frau Professorin Claudia Lehmann (Leipzig Graduate School of Management), in dem sie die zentralen Ergebnisse der Leipziger New Work-Studie präsentierte und die Notwendigkeit von Kompetenzen für die Umsetzung einer New Work-Strategie betonte. Anja Buskamp (Finanzbehörde Hamburg) berichtete über das in ihrer Behörde eingeführte multifunktionalen Raumkonzept (Multispace). Das Konzept hat Pilotcharakter innerhalb der FHH, daher wurde eine spätere Evaluation des Konzeptes über die Zufriedenheit des Konzeptes bereits in der Planungsphase angekündigt. Über die Ergebnisse der Auswertung berichtete Frau Buskamp ebenfalls. Daran anschließend gab Florian Hoch (Kultusministerium Baden-Württemberg) Einblicke in die Konzeption und Umsetzung eines neuen Raumkonzeptes am Kultusministerium Baden-Württemberg, das dazu beigetragen hat, Bürofläche im Ministerium merklich einzusparen bei gleichzeitiger Gewinnung von neuem Personal. Zudem wird er auf hybride Arbeitsmodelle eingehen, die im Rahmen eines begleiteten Pilotprojektes erprobt und vom Personals positiv aufgenommen wurden.
Zuletzt berichtete Frau Becker (Amtsgericht Schöneberg in Berlin) über die von ihr begleiteten und durchgeführten behördeninternen Projekte. Dazu zählt vor allem die aktive Förderung eines gesunden Lebens- und Arbeitsstils der Mitarbeitenden.
Unter der Moderation von Prof. Dr. Jan Ziekow und Dr. Silke Keil wurden die lessons learned für die öffentliche Verwaltung, die sich aus den unterschiedlichen Erfahrungsberichten ergaben, zusammengetragen und im Rahmen einer abschließenden Diskussionsrunde mit den Teilnehmenden des Workshops erörtert, welche wegweisenden Erkenntnisse aus diesen Erfahrungen für die öffentliche Verwaltung in Deutschland gewonnen werden können.
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