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Das Handbuch „The Civil Service in Europe: A Research Companion” ist erschienen.

Mehr als 50 Expertinnen und Experten aus verschiedenen europäischen Ländern analysieren vergleichend auf rund tausend Seiten die Veränderungen und Reformbedarfe des öffentlichen Dienstes in Europa. Zudem zielt das Handbuch darauf ab, das öffentliche Dienstrecht als Teil des europäischen Verfassungs- und Verwaltungsrechts zu etablieren und eine europäische verwaltungswissenschaftliche Perspektive zu fördern.

Fragen des öffentlichen Dienstes wurden lange Zeit primär auf nationaler Ebene behandelt, was angesichts der vorwiegend innerstaatlichen Rechtsgrundlagen und Aufgaben nachvollziehbar war. Inzwischen üben jedoch europäische Rechtsnormen und Standards einen wachsenden Einfluss auf die nationalen Systeme des öffentlichen Dienstes aus. Zunehmend gewinnen die Harmonisierung und die Angleichung nationaler Bestimmungen an Bedeutung, um überstaatliche Aufgaben effektiv wahrzunehmen. Die zunehmende Verflechtung nationaler und europäischer Rechtssysteme sowie die wachsende Rolle grenzüberschreitender Verwaltungszusammenarbeit unterstreichen die Notwendigkeit einer eingehenden Analyse dieser Entwicklungen, zumal umfassende Untersuchungen zu dieser Fragestellung bisher noch ausstanden.

Das Handbuch zielt darauf ab, diese Forschungslücke zu schließen und ist daher sowohl für die Wissenschaft als auch für die Praxis von großer Relevanz. An diesem Werk haben rund 50 Expertinnen und Experten aus verschiedenen europäischen Ländern mitgewirkt. Die Mehrheit der Beitragenden setzt sich aus Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftlern zusammen, ergänzt durch Expertinnen und Experten aus den Bereichen der Sozial-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaft. Diese interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit gewährleistet eine umfassende und vielschichtige Betrachtung der Thematik.

Das internationale Forschungsprojekt startete Anfang 2021 mit dem Aufbau eines Netzwerks von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Rechtstraditionen sowie mit der Einbindung von Praktikerinnen und Praktikern. Es wurde von Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Peter Sommermann, apl. Prof. Dr. Cristina Fraenkel-Haeberle und Assistenzprofessor Dr. habil. Adam Krzywon (Universität Warschau/Deutsches Forschungsinstitut für Öffentliche Verwaltung) geleitet. Im März 2022 hat die Fritz-Thyssen-Stiftung den Förderantrag zur Projektdurchführung positiv beschieden. Daraufhin hat vom 30. Juni bis zum 1. Juli 2022 ein Treffen der Autorinnen und Autoren in Speyer stattgefunden, womit die Weichen für die englischsprachige Publikation gestellt wurden.

Das Buch erschien bei Routledge (London) und ist dank eines Zuschusses des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) auch als Open Access-Veröffentlichung einsehbar. Das Werk ist als eine wertvolle Ressource für Wissenschaft und Praxis im Bereich des öffentlichen Dienstes einzuordnen. 

Kontaktperson:

Porträtfoto von Prof. Dr. Cristina Fraenkel-Haeberle vor gelbem Hintergrund