Dark Patterns auf der Spur: Projekt zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern erfolgreich beendet
Manipulierende Oberflächen sind im Internet allgegenwärtig: Das Projekt „Dark Pattern Detection App“ hat dieses Phänomen eingehend untersucht und juristische sowie technische Gegenmaßnahmen aufgezeigt, um Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen. Das Projekt wurde am FÖV am 31.07.2024 erfolgreich beendet.
„Nur noch ein Produkt verfügbar“ oder „20 Personen haben dieses Produkt in ihrem Warenkorb“: Gerade im Bereich des Online-Shoppings sehen sich Verbraucherinnen und Verbraucher immer wieder mit manipulativen Mechanismen konfrontiert. Sie sollen etwa dazu verleiten, schnelle Kaufentscheidungen zu treffen oder Cookie-Setzungen zuzustimmen. Dabei handelt es sich häufig um "Dark Patterns", die in unterschiedlichen Formen auftreten können.
Das Projekt „Dark Pattern Detection App“ hat diese verbraucherschädigenden manipulativen Online-Oberflächen analysiert, rechtlich eingeordnet und mit dem „Dapde Pattern Highlighter“ ein Proof-of-Concept-Browser-Plug-In geschaffen, das diese Muster automatisiert erkennt und markiert.
Erfolgreicher Projektabschluss mit zahlreichen Publikationen und Veranstaltungen
Mit acht wissenschaftlichen Publikationen, einer mehrtägigen Online-Konferenz und diversen weiteren wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Austauschformaten schaut das Projekt bei seinem Abschluss am 31.07.2024 auf eine erfolgreiche Laufzeit seit Januar 2020 zurück.
Das Projekt war in ein juristisches und ein technisches Teilprojekt untergliedert. Geleitet wurde der juristische Part des Projekts am FÖV von Prof. Dr. Mario Martini und bei Projektabschluss koordiniert von Paul Seeliger. Der technische Part wurde durch Herrn Prof. Dr. Michael Gertz vom Institut für Informatik der Universität Heidelberg geleitet. Finanziert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Wichtige digitale Regulierungen wurden analysiert
In juristischer Hinsicht hat das Projekt Rechtsbereiche wie das Verbraucherschutz-, Lauterkeits- und Wettbewerbsrecht auf ihre Resilienz gegenüber unterbewusster Beeinflussung ausgeleuchtet. Aber auch das Datenschutzrecht und neuere Gesetze der digitalen (Plattform-)Regulierung waren zentrale Bezugspunkte. Dabei war das juristische Teilprojekt in der privilegierten Situation, wichtige digitale Regulierungen, etwa den Digital Services Act und die KI-Verordnung, begleiten und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Dark Patterns während des Gesetzgebungsverfahrens analysieren zu können. Das Projekt hat zudem die erste umfassende deutschsprachige Kartographierung und rechtliche Analyse des Phänomens Dark Patterns publiziert, die große fachliche Aufmerksamkeit erfahren hat.
Die Ergebnisse des Projektes sowie weitere fachliche Informationen finden sich auf der Projekt-Homepage: https://dapde.de/