Rückblick: Jugendbeteiligungsveranstaltung zum Thema „Schienenverkehr der Zukunft“
Veranstaltung im Rahmen des Projektes „Planfeststellungsrechtliche Beratung und kommunikative Begleitung des Bahnprojektes Hamburg/Bremen Hannover“
Beschreibung und Veranstaltungsinhalt
Vom 29. bis 30. September 2023 fand in Hannover auf Einladung des Deutschen Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung (FÖV) und im Auftrag der DB Netz AG eine Beteiligungsveranstaltung mit 14 jungen Menschen aus Niedersachsen und angrenzenden Bundesländern statt. Zwei Tage diskutierten die Teilnehmenden im Alter von 14 bis 24 Jahren über einen Aus- und Neubau des Schienennetzes in Deutschland.
Unter dem Motto „Schienenverkehr der Zukunft“ sollten im Rahmen der Veranstaltung die Perspektiven und Meinungen junger Menschen zum Thema Aus- und Neubau des Schienennetzes ermittelt und dokumentiert werden. Vor diesem Hintergrund standen beispielsweise Fragen dazu im Fokus, welche Ansprüche junge Menschen an den Schienenverkehr der Zukunft und einen Aus- und Neubau des Schienennetzes haben, sowie welche Kriterien bei einem Aus- und Neubau wie berücksichtigt werden sollten.
Ziel und Ergebnis
Ziel der Veranstaltung war es, einen besseren Einblick darüber zu gewinnen, was jungen Menschen als Nutzerinnen und Nutzern mit Bezug auf die Themen (Nicht-)Aus- und Neubau wichtig ist. Obwohl junge Menschen von solchen Vorhaben in Zukunft besonders betroffen sind, werden ihre Perspektiven häufig nur unzureichend gehört und miteinbezogen. Hier setzte die Veranstaltung an und stellte die Wünsche und Bedarfe junger Menschen in den Vordergrund.
Die Teilnehmenden äußerten sich enthusiastisch über die Möglichkeit im Rahmen der Veranstaltung ihre Perspektiven darzustellen und diskutierten in angenehmer Atmosphäre engagiert miteinander. Letztendlich hätten viele gerne noch länger über die aufgeworfenen Themen und Fragestellungen gesprochen, zeigten sich aber auch zufrieden über den Input, den sie bereits innerhalb der zwei Tage erarbeiten konnten.
Inhaltlich lässt sich festhalten, dass die jungen Menschen einem Aus- und Neubau des Schienenverkehrs generell eine hohe Wichtigkeit zuschreiben und konkrete Ansprüche an den Schienenverkehr der Zukunft stellen. So lassen sich diesbezüglich u.a. folgende Erkenntnisse zusammenfassend festhalten:
- Verkehrspolitische Ziele standen für fast alle Teilnehmenden im Vordergrund. Hintergrund dafür waren oft klimapolitische Überlegungen, die darauf abzielten, die Bahn für so viele Menschen wie möglich zu einer attraktiven Alternative zu Auto und Flugzeug zu gestalten.
- Raumordnerische Aspekte waren für die jungen Menschen in erster Linie mit Bezug auf den Schutz von Natur wichtig, aber auch der Schutz von Anwohnerinnen und Anwohnern spielte für sie eine wichtige Rolle. Mögliche Gefährdungen und Einschränkungen von Anwohnerinnen und Anwohnern bei einem Aus- und Neubau des Schienennetzes könnten nach Ansicht der Teilnehmenden aber durch höhere Investitionen vermindert werden, beispielsweise für einen besseren Lärmschutz. Insgesamt waren die Teilnehmenden überwiegend dazu bereit, Abstriche mit Bezug auf raumordnerische Aspekte hinzunehmen, wenn dafür verkehrspolitische Ziele besser und nachhaltiger erreicht werden können. Zudem hielten sie insbesondere den Schutz von Anwohnerinnen und Anwohnern durch höhere Investitionen für erreichbar.
- Kostenüberlegungen stellten für alle Teilnehmenden keine absolute Größe dar. Stattdessen forderten sie, dass Kosten vor allem in Bezug auf den erwartbaren Nutzen diskutiert werden. So sahen sie einen dringenden Bedarf, den Bahnverkehr durch eine Aus- bzw. Neubauoffensive attraktiver zu gestalten. Des Weiteren brachten sie zum Ausdruck, dass sie teurere Lösungen favorisieren würden, sofern diese zu einer längerfristigen Funktionalität und somit zu einer größeren Zufriedenheit der Fahrgäste beitragen würden.
Ort und Zeit
Ort | Hannover |
Datum der Veranstaltung | 29. – 30.09.2023 |