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JuWissDay 2024: Ein vielversprechender (Aus-)Blick auf virtuelle Welten

Dr. Sarah Hartmann (University of Münster) and Dr. Jonas Botta (NIPAG Speyer) at the lectern in front of a presentation on JuWissDay 2024

Wenn die physische und die virtuelle Realität zukünftig beim „Metaversum“ verschmelzen, ergeben sich zahlreiche neue Rechtsfragen. Diesen widmete sich am 27. und 28. September 2024 der JuWissDay unter dem Titel „Rechtsfragen virtueller Welten“ mit spannenden Keynotes und Panels in Speyer.

Virtuelle Welten sind in aller Munde. Das „Internet von morgen“ soll und wird – so die häufig verkündete Prophezeiung – das Verhältnis aller zum digitalen Raum revolutionieren, indem es physische, erweiterte und virtuelle Realität miteinander verschmelzen lässt. Dieses sogenannte „Metaversum“ (unter anderem auch Web3 und Web 4.0 genannt) gilt als „The Next Big Thing“ und beschäftigt daher verschiedene gesellschaftliche und politische Akteurinnen und Akteure sowie die Gesetzgeber auf nationaler und unionaler Ebene.

Vor diesem Hintergrund fand am 27. und 28. September 2024 der JuWissDay unter dem Titel „Rechtsfragen virtueller Welten“ beim Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV) in Speyer statt. Dabei konnten die Teilnehmenden von zwei renommierten Keynote-Speakern sowie sieben thematisch zugeschnitten Panels mit elf Beiträgen aus dem akademischen Nachwuchs profitieren. Die erste Keynote „Virtual Reality in der Justizpraxis“ wurde von Prof. Dr. Simon Heetkamp, Professor für Wirtschaftsrecht, Mobilitäts- und Versicherungsrecht an der TH Köln und Mitgründer der „Digitalen Richterschaft“, gehalten. Am Samstag folgte die zweite Keynote von Prof. Dr. Matthias C. Kettemann, LL.M. (Harvard), Universitätsprofessor für Innovation, Theorie und Philosophie des Rechts an der Universität Innsbruck mit dem Titel „Die unerträgliche Leichtigkeit des Sollens: Zu den Möglichkeiten der Normen in virtuellen Welten“. Die Vorträge im Rahmen der Panels beleuchteten, was sich hinter dem Hype um das Metaversum konkret verbirgt und vor allem auch welche realen Rechtsfragen bzw. regulatorischen Aufgaben und Herausforderungen (künftige) virtuelle Welten für Staat und Gesellschaft aufwerfen könnten. Dabei ging es in den Vorträgen zum Beispiel um den „Digitalen Zwilling“ wie in den Vorträgen von Jaouhara Zouagui, Fraunhofer FOKUS (Berlin), die „Eine rechtliche Untersuchung zum Authentifizierungsprozess“ vorstellte oder um „Virtuelle Zwillinge und Diabetes: Rechtliche Aspekte des dAlbetes-Projektes“ wie bei Dr. David M. Schneeberger, Research Institute – Digital Human Rights Center (Wien). Beleuchtet wurden neben vielen weiteren Themen auch das Spannungsfeld zwischen Gefahrenabwehr und Datenschutz und die Gewährleistung der (IT-) Sicherheit.

Dabei kamen nicht nur alle drei juristischen Fachsäulen zusammen, sondern die Tagung konnte auch von einem Austausch mit der Praxis – insbesondere durch mehrere Teilnehmende aus Richter- und Anwaltschaft – profitieren. Voraussichtlich im Frühjahr 2025 wird im Nomos Verlag ein Tagungsband veröffentlicht.

Ansprechperson am FÖV:

Porträtfoto von Dr. Jonas Botta vor blauem Hintergrund