Evaluation des Dienstleistungsauftrags "Initiative Bürgerdialog Stromnetz - Projektphase ab 2020"
Der Bürgerdialog Stromnetz (BDS) ist eine Initiative, die seit 2015 vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) gefördert wird. Die Initiative soll als neutraler Akteur beim Stromnetzausbau einen offenen und transparenten Austausch zwischen allen Beteiligten ermöglichen. Dazu stellt er frühzeitig grundlegende Informationen zum Ausbau des Stromnetzes und zu den Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger bereit. Die erste Förderphase endete im Dezember 2019. Das FÖV evaluierte die erste Förderphase von Dezember 2015 bis Dezember 2019.
Auch für die zweite Förderphase seit 2020 wurde das FÖV vom BMWi mit der Evaluierung beauftragt, wobei wieder die Initiative insgesamt sowie einzelne von ihr durchgeführte Maßnahmen mit Hilfe unterschiedlicher Methoden der Sozialforschung zu evaluieren sind. Das Vorhaben sieht hierzu eine Kombination von begleitenden und ex-post Evaluationsformen vor. Dabei prüft die Evaluation, ob und in welchem Umfang die beabsichtigten Ziele (Aufklärung über das Planungs- und Zulassungsverfahren, konkrete Netzausbauvorhaben und damit verbundene Beteiligungsmöglichkeiten; Identifikation von möglichem Konfliktpotenzial und Entwicklung von Lösungsmöglichkeiten; Vermittlung zwischen unterschiedlichen Akteuren des Netzausbausystems) mit der Umsetzung erreicht werden können. Neben dem Soll-Ist-Vergleich führt das FÖV eine Wirkungskontrolle durch, d.h. es wird untersucht, ob und in welchem Ausmaß die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele geeignet und ursächlich sind. Des Weiteren analysiert das FÖV mit Hilfe einer Wirtschaftlichkeitskontrolle, wie effizient der BDS mit dem ihm zur Verfügung stehenden Finanzmitteln umgeht. Schließlich muss die Evaluation die Steuerungsprozesse erfassen und bewerten.
Die Kombination summativer (ex-post) und formativer (begleitender) Elemente im Evaluationskonzept erlaubt in der Summe eine begleitende und abschließende Erfolgskontrolle der vom BDS durchgeführten Maßnahmen. Die Einzigartigkeit dieser Evaluation ergibt sich einerseits aus dem langen Evaluationszeitraum, der Zeitreihenanalysen und langfristige Wirkungskontrollen und Aussagen erlaubt. Zum anderen führt die mit einem großen Fördervolumen ausgestattete Initiative eine Vielzahl unterschiedlicher Maßnahmen durch und ist dadurch notwendigerweise eine sehr komplexe Planungs- und Steuerungseinheit. Dies wiederum stellt die Evaluation vor besondere Herausforderungen bei der Untersuchung der kurz-, mittel- und langfristigen Effekte.