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Der Staat und das Metaversum: Zur Ordnungs- und Gestaltungsmacht im Internet von morgen

Mann mit Virtual Reality Brille in einem digitalen blauen Raum streckt den Arm nach vorn aus
Laufzeit: 01.01.2023 - 28.02.2025

Sie ist vermutlich so alt wie die Menschheit selbst: die Sehnsucht nach unbekannten Welten. Ähnlich wie einst das mythische Inselreich Atlantis befriedigt heute die Vision des Metaversums dieses Fernweh. Dort sollen physische, erweiterte und virtuelle Realität künftig zu einem digitalen Atlantis miteinander verschmelzen. Das „neue Internet“ soll sich insbesondere durch eine nie gekannte Dezentralität, Interaktivität und Interoperabilität auszeichnen. Seine Ausgestaltung wirft zugleich viele rechtliche Fragen auf. Will der Staat seine Gestaltungsmacht im "Internet von morgen" unter Beweis stellen, sollte er aus bisherigen Defiziten der Technologieregulierung lernen und die zahlreichen Herausforderungen analysieren, die das Metaversum bereithält. Diese reichen von der Interoperabilität über Fragen der Wettbewerbsfreiheit, Privatheit, Transparenz und Sicherheit bis hin zu Aspekten des Klimaschutzes.

Vor diesem Hintergrund leistete das FÖV-Projekt "Metaversum" Pionierarbeit, indem es die unendlichen Weiten des "neuen Internets" (rechts-)wissenschaftlich erschloss und nicht nur bestehende Regelungsvorgaben (z.B. nach dem GG, BGB, BSI-G, Data Act, DGA, DMA, DSA, DS-GVO, EnEfG, GlüStV, JMStV, KI-VO, MarkenG, UrhG, StGB, TTDSG etc.), sondern insbesondere auch Regelungslücken (z.B. hinsichtlich digitaler Identität, einer generellen Deepfake-Kennzeichnungspflicht und Beweiserleichterungen für Betroffene algorithmischer Benachteiligung) aufzeigte. Diese Untersuchung erschien als Fachaufsatz in der "MMR - Zeitschrift für IT-Recht und Recht der Digitalisierung" erschienen (Martini/Botta, MMR 2023, S. 887-904) und stellte die erste deutschsprachige Gesamtbetrachtung des Metaversums aus öffentlich-rechtlicher Perspektive dar.

Das Projekt war dem Thema „Digitale Verwaltung im Föderalismus und im Mehrebenensystem“ zugeordnet.

Kontaktperson:

Porträtfoto von Dr. Silke I. Keil vor gelbem Hintergrund
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– Dr. Silke I. Keil

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