Geschäftsunterlagen auf Bürotisch. Eine Person hält ein Smartphone in der Hand.

Kontaktperson:

Porträtfoto von Prof. Dr. Jan Ziekow vor gelbem Hintergrund
Direktor

– Prof. Dr. Jan Ziekow

Telefon: +49 6232 654-385

Die Herausforderungen sind gestiegen

Die Herausforderungen für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sind in den letzten Jahren stark gestiegen und werden weiter dynamisch zunehmen. Krisenhafte Zuspitzungen werden dabei zunehmend zum Dauerzustand. Bekannte Beispiele sind:

  • die Wirtschafts- und Finanzkrise,
  • der starke Anstieg der Zuwanderung von Schutzsuchenden,
  • das Anwachsen extremistischer, religiös wie politisch motivierter Bedrohungen,
  • die Covid19-Pandemie,
  • durch den Klimawandel induzierte Naturkatastrophen und ein Krieg mitten in Europa,
  • u.v.m.
     

Hinzu kommen schnell wachsende Wissensbestände, die Zersplitterung von Diskursen, veränderte Erwartungen an das Entscheidungsverhalten in komplexen Strukturen sowie sich ändernde Anforderungen an die Kompetenzen des öffentlichen Dienstes.

Textgrafik: 61 Prozent der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst gehen bis 2040 in den Ruhestand. Bis 2030 soll die Bundesverwaltung klimaneutral organisiert werden.".
Quellen: Deutscher Bundestag – Wissenschaftliche Dienste. 2020. Der demografische Wandel im öffentlichen Dienst. WD 6 - 3000 - 009/20 (links) und Deutscher Bundestag. 2022. Unterrichtung durch die Bundesregierung. Klimaschutzbericht 2022, Seite 45. https://dserver.bundestag.de/btd/20/037/2003790.pdf (rechts)

All dies erfordert ein flexibles und schnelles Reagieren in sich dynamisch ändernden Umwelten. Dieser komplexe Wandlungsprozess lässt sich als Phase der Transformation bezeichnen. Die dabei entstehenden notwendigen Transformationsprozesse müssen systemisch betrachtet werden. Die zentrale Frage des Themenbereichs „Transformation der Verwaltung“ lautet deshalb:

Wie muss sich „die“ Verwaltung – in ebenen- und funktional differenzierender Betrachtung – selbst aufstellen, um ihre Gestaltungsfähigkeit zu sichern und die relevanten Aufgaben der Zukunft frühzeitig zu erkennen?

In diesem Sinne muss die Verwaltung transformational agieren, um sich selbst zur Erfüllung ihrer Aufgaben handlungsfähig zu halten, d. h. sich grundlegend qualitativ verändern und proaktiv gestaltend sein. Dies erfordert sowohl ganzheitliche als auch bereichsspezifische Umgestaltungen. Beides zu analysieren und konzeptualisierend ins Verhältnis zu setzen, ist Anliegen dieses Themenbereichs.

Die Steuerung von komplexen Entscheidungs- und Gestaltungsprozessen wird systemisch empirisch analysiert. Im Ergebnis entwickeln wir konkrete bereichsbezogene Konzepte für institutionelle Arrangements, Handlungsstrategien und Entscheidungsmethodik. Während des gesamten Prozesses wird die Verwaltung als horizontal sowie vertikal vernetztes System gleichzeitig gesehen.

Die sich in diesem Themenbereich stellenden Fragen sind für die Zukunfts- und Gestaltungsfähigkeit der deutschen Verwaltung von unmittelbarer Bedeutung. Die Sicherung der künftigen Handlungsfähigkeit der Verwaltung erfordert zwingend, dass die Verwaltung selbst ihre Strukturen und Prozesse an die aktuellen Entwicklungen und die veränderten Erwartungen an Entscheidungsverhalten anpasst.

Themenfelder des Themenbereichs

Textgrafik mit den vier Themenfeldern: "Identifizierung und Zuordnung von Aufgaben, Methodik und Datengrundlage des Entscheidens, Institutionelle Transformation der Verwaltung und Vernetztes Entscheiden"

Ausgewählte Projekte des Themenbereichs

Projekte

Wissensmanagement in der öffentlichen Verwaltung

Um auf die systemischen Herausforderungen multidimensionaler Transformation der Verwaltung bestmöglich reagieren zu können, bedarf es der Optimierung vorhandener Steuerungsressourcen. Wissen stellt eine dieser entscheidenden Ressourcen dar, die für die Bewältigung von einer Vielzahl an Verwaltungsaufgaben unerlässlich ist. So trägt Wissen zu einer Verbesserung der Handlungsfähigkeit der Verwaltung bei, indem sich Verwaltungsmitarbeitende Zugang zu relevanten Informationen verschaffen, die Qualität der Informationen überprüfen, daraus Wissen ableiten und darauf basierend schließlich Entscheidungen bei der Aufgabenerledigung treffen. Ziel des Forschungsprojektes ist es, ein Konzept für ein integriertes Wissensmanagement zu entwickeln, um das vorhandene Wissen für die Verwaltungspraxis zukünftig bestmöglich nutzen zu können.

Transformation der Verwaltung Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2026
Hand einer Person auf einem Laptop mit digitalem Netzwerk zu mehreren Personen.
Projekte

Aufgabenprognostische Kompetenzplanung und -entwicklung

Der demografische Wandel führt zu einer Veränderung der Arbeitsstruktur öffentlicher Verwaltungen. Die Anzahl der erwerbsfähigen Beschäftigten wird abnehmen, die Belegschaften älter als auch heterogener und die Rekrutierung neuer qualifizierter Mitarbeitende im Wettbewerb mit der Privatwirtschaft deutlich schwerer werden. Neben dem demografischen Wandel führen verschiedenste Veränderungen (d. h. die Einführung neuer Technologien zur Umstellung von analogen Prozessen auf digitale) und neue Aufgaben sowie die digitale Transformation (d. h. die Anpassung von ganzen Geschäftsprozessen oder -modellen an digitale Veränderungen) zu neuen Arbeitsweisen in der Verwaltung, die eine schnelle Anpassung der Mitarbeitenden an diese Veränderungen erforderlich machen. Die Weiterentwicklung von Kompetenzen muss proaktiv geplant werden, um die Leistungsfähigkeit der Verwaltung auch zukünftig zu gewährleisten. Das Projekt knüpft an diesen Bedarf an, indem es die Kompetenzplanung und -entwicklung von Behörden in den Blick nimmt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines spezifisch auf die öffentlichen Verwaltungen in ihrer Ebenen- und Aufgabendifferenziertheit zugeschnittenen methodischen Grundmodells der Aufgabenprognose und des darauf bezogenen Bedarfs an Kompetenzen sein.

Transformation der Verwaltung Laufzeit: 01.01.2023 - 31.12.2026
Eine Frau platziert in einem Büro vor dem Team Haftnotizen an der Wand
Projekte

Umsetzungsbegleitung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG)

Das Projekt steht im Kontext der Reformen, die durch das 2021 verabschiedete Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) angestoßen worden sind. Es dient der Unterstützung von Kommunen, die in diesem Rahmen ihre Verwaltungsstrukturen umstellen müssen. Für das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) begleitet das FÖV in bis zu fünf Modellkommunen bis Dezember 2025 eine Erprobung der neuen Verwaltungsstrukturen im Bereich der Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche mit (drohender) Behinderung. Das Projekt umfasst die Entwicklung eines Konzepts für die modellhafte Erprobung, die wissenschaftliche Begleitung der Modellkommunen sowie die Erarbeitung von Transferleistungen auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse. Letzteres geschieht in Form von Roadmaps und Handreichungen, die allen Kommunen zur Verfügung gestellt werden sollen. Dadurch unterstützt das Projekt die ab 2028 anstehende bundesweite Umstellung der betreffenden Verwaltungsstrukturen in den Kommunen.

Transformation der Verwaltung Laufzeit: 01.01.2022 - 31.12.2025 | Finanzierung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Vier Personen, die jeweils ein Puzzlestück halten und sie zusammenfügen.
Projekte

Open Data - Eine nutzerspezifische Anwendungs- und Bedarfsanalyse

Das Prinzip Open Data gewinnt in der deutschen Politik und Verwaltung zunehmend an Bedeutung. So soll in den kommenden Jahren die Bereitstellung öffentlich finanzierter Verwaltungsdaten ausgeweitet und der Zugang zu den Daten vereinfacht werden. Die Veröffentlichung von Verwaltungsdaten stellt ein wichtiges Element im Rahmen der Open Government Bestrebungen dar, mit dem Ziel, mehr Vertrauen zwischen Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zu generieren. In Deutschland gibt es bereits eine Vielzahl von Open-Data-Plattformen. Noch ist jedoch wenig darüber bekannt, inwieweit die bestehenden Angebote den Ansprüchen der jeweiligen Nutzer:innengruppen gerecht werden. Vor diesem Hintergrund war ein vorrangiges Ziel des vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat initiierten Forschungsprojekts, Optimierungspotenziale zu identifizieren, um eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Open-Data-Angebote in Deutschland zu fördern. Als Gegenstand der empirischen Untersuchungen wurde in der ersten Projektphase das nationale Metadatenportal Deutschlands für offene Verwaltungsdaten (GovData.de) gewählt. Ziel des Projekts war die Generierung eines umfassenden Einblicks in die Bedarfe und Nutzungserfahrungen von Nutzerinnen und Nutzern offener Verwaltungsdaten in Deutschland.

Transformation der Verwaltung Laufzeit: 01.09.2019 - 15.06.2022
Erfolgreiche Geschäftsfrau, die einen Laptop in der Hand hält und Daten auf einem großen digitalen Bildschirm mit Grafiken und Diagrammen analysiert.

Ausgewählte Publikationen des Themenbereichs

Publikationen

Evaluation des Dienstleistungsauftrags "Initiative Bürgerdialog Stromnetz - Projektphase ab 2020"

Das FÖV hat von 2020 bis 2024 im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz den Bürgerdialog Stromnetz evaluiert. Der Bürgerdialog Stromnetz ist eine Initiative, die mit einer Vielzahl von Formaten über den Stromnetzausbau und über die bestehenden Beteiligungsmöglichkeiten informiert.

Speyerer Forschungsberichte
Cover des Speyerer Forschungsberichts 307
Publikationen

Evaluation des Planungssicherstellungsgesetzes (PlanSiG)

Ziel der Evaluation war es erstens, einen Eindruck darüber zu gewinnen, inwieweit in der Verfahrenspraxis von den Instrumenten des PlanSiG Gebrauch gemacht wurde. Zweitens sollten die durch die Anwendung der Instrumente entstehenden Auswirkungen auf die Verfahrensbeteiligten untersucht werden. Das dritte Ziel war es, zu prüfen, welche Instrumente sich auch nach Außerkrafttreten des Gesetzes zur Weiterführung eignen und welche Modifikationen ggf. vorzunehmen sind.

Speyerer Forschungsberichte Speyerer Forschungsberichte Nr. 304
Cover des Speyerer Forschungsberichts 304
Publikationen

Qualifica Digitalis AP 5 Analyse des Rechtsstatus

Welche Kompetenzen benötigt der deutsche Öffentliche Dienst, um den Herausforderungen der digitalen Transformation angemessen – und nach Möglichkeit sogar proaktiv – begegnen zu können?

Weitere Publikationen Arbeitspapier
FÖV-Pfeil als Ersatz für ein Coverbild